Wem die sonntägliche Bibeldosis zu wenig ist, wird auf der neuen Internetseite des Erzbistums München und Freising www.reise-durch-die-bibel.de sicherlich fündig. Ein Team aus neun Theologinnen und Theologen haben unter der Leitung von Anneliese Mayer, Ordinariatsrätin und Leiterin der Hauptabteilung Außerschulische Bildung, dazu ihr Wissen zusammengetragen. In 14 Etappen erwarten Interessierte nicht nur Bibelauszüge, sondern auch selbstgeschriebene Texte, Impulse und Rätsel rund um das alte und neue Testament.
Bibel: vertraut und fremd
Wie der Name der Seite verrät, steht alles unter dem Motto Reise. Auch wenn die Bibel das meistgelesene und meistübersetzte Buch der Welt sei und Sprache sowie Kultur tief von ihr geprägt seien, gebe es dennoch Klärungsbedarf, sagt Elisabeth Dieckmann. Die Fachreferentin für Theologische Erwachsenenbildung im Erzbischöflichen Ordinariat München ist überzeugt: "Wer heute in ihr liest, begegnet einer Welt, die vielen von uns fremd geworden ist. Biblische Vorstellungen und Ausdrucksweisen sind oft nicht mehr unmittelbar verständlich."
Jede Etappe befasst sich mit unterschiedlichen Themen und soll Leser und Leserinnen je zu drei Fragen anregen: Wann und in welcher Situation ist der biblische Text entstanden? Was wollte dieser den Menschen damals sagen? Und welche Bedeutung hat er für uns heute? An diesem digitalen Bibelrundumschlag hat zum Beispiel auch Pastoralreferent Helmut Heiss mitgewirkt. Er sagt: „Ziel des Projekts ist es, die Bibel unter die Leute zu bekommen und Austausch, Nachdenken und inneren Dialog zu erzeugen.“ Außerdem fügt er hinzu: „Da Präsenstreffen und Kurse erschwert möglich sind, wollen wir mit diesem digitalen Angebot erreichen, dass das Feuer des Bibellesens am Brennen bleibt.“
Hilfe beim Verstehen der Bibel
Heiss hat selbst zwei Etappen gestaltet, eine davon befasst sich mit dem Thema Schöpfungsgeschichte. „Die Bibel ist kein leicht verständliches Buch, zumindest nicht immer, aber sie bringt mich in jedem Fall weiter und das ist ein wunderschönes Abenteuer, zu dem wir jeden und jede einladen“, sagt der Theologe. Auf dieser Reise könne man neue Kontinente, also Stellen in der Bibel, entdecken und auch eine neue Sprache lernen, „denn man Begriffe in der heiligen Schrift sind einem fremd und versteht man nicht sofort.“
Wer genau dazu auch mal Fragen hat, kann sich jeder Zeit an die Autoren und Autorinnen wenden. Außerdem rät der Pastoralreferent: „Lassen Sie sich Zeit, Sie müssen nicht alles auf Anhieb verstehen, manchmal hilft es auch, den Text immer und immer wieder zu studieren.“
Wie auf jeder Reise sind auch hier kleine Päuschen eingeplant. Dafür sind vier Karawansereien, also Rast- und Treffpunkte, im Sinne von Präsenzveranstaltungen zwischen Oktober 2021 und Dezember 2022, vorgesehen. (KNA/ap)
