München – Der einjährige Max geht das erste Mal in die Krippe – für ihn ein genauso aufregender Schritt wie für die Eltern. Die Sorgen vieler Mamas und Papas sind groß: Wird mein Kind sich in der Krippe wohlfühlen? Wie ist die Erzieherin? Wird mich mein Kind vermissen? Die Eingewöhnung in Krippe oder Kindergarten ist der Übergang zu einem völlig neuen Lebensabschnitt. Den sollten Eltern und Pädagogen liebevoll begleiten, meint Pädagogin Anette Reisinger. Dazu gehöre es, dem Kind soviel zeit zu lasen, wie es benötigt. Ob dabei das Berliner Modell oder das Münchner Modell (das etwas schneller vorgeht) angewandt wird, ist dabei weniger entscheidend, als dass auf die speziellen Bedürfnisse von Kind und Eltern eingegangen wird. Entscheidend ist dabei auch ein vertrauensvolles Verhältnis, bei dem Eltern und Team sich gut austauschen. Erzieherinnen und Kinderpflegerinnen sollten viel über die Eigenheiten der Familie, die Eigenschaften des Kindes und sein Leben außerhalb der Kita wissen, um gut darauf eingehen zu können. Nur einer von vielen Übergängen, die das Kind meistern muss.
Übergang in die Schule
Später kommt der Übergang in den Kindergarten und dann der in die Schule. Hier empfiehlt Pädagogin Reisinger eine enge Zusammenarbeit zwischen Kita und Schule. „Die meisten Schulen haben mittlerweile engen Kontakt zu den Kitas am Ort – die Vorschüler werden zu Festen, Schnuppertagen und Bastelaktionen eingeladen und können so die Schule kennenlernen und das ermöglicht einen sanften Übergang“, erklärt Anette Reisinger. Auch wichtig seien Rituale zum Schulbeginn, wie zum Beispiel die Schultüte, die bei den Kindern Vorfreude wecken.
Die Bedeutung von Übergängen
Die ersten Übergänge seien prägend für das ganze Leben, erzählt Reisinger. Studien haben gezeigt, dass sich gut gemeisterte Übergänge auf weitere Übergänge im Leben positiv auswirkten. Und die gibt es nicht nur in der Bildungsbiographie eines Menschen, auch der Wechsel eines Arbeitsplatzes, eine Arbeitslosigkeit oder der Schritt in den Ruhestand sind klassische Übergangssituationen. Wer den Übergang in die Kita und in die Schule positiv erlebt hat, nimmt Freude und Neugierde mit und geht genau damit auch neue Lebenssituationen an. (Stefanie Schmid)