Berchtesgaden – „Manchmal muss ich einfach auch kurz raus und meinen Kopf und meine Seele durchlüften“, sagt Monsignore Thomas Frauenlob. Und dann steigt er von seinem Pfarrhaus im Nonntal den steilen Zickzackweg hinauf zur Kirchleitenkapelle. Hier geht man auf einem wunderbaren Teilstück des Emmausweges. Eingefasst von Stelen, die die acht Seligpreisungen darstellen.
An der kleinen Kirchleitenkapelle hat man dann einen gigantischen Ausblick auf den Watzmann. Ja, hier fühle er sich schon dem Himmel ein Stück näher, so Frauenlob. Aber der gesamte rund drei Kilometer lange Emmausweg sei überhaupt eine gute Möglichkeit, sich einmal bewusst aus dem Alltag herauszunehmen, meint der Seelsorger. Eine leichte Wanderung mit geistlicher Nahrung, könnte man sagen. Vorbei an Kapellen und Kirchen, entlang der historischen Soleleitung und immer mit einem wunderbaren Blick in den Talkessel und auf die umliegenden Berggipfel.
An Weihnachten ins Leben gerufen
Bei der Erklärung zum Namen Emmausweg muss Frauenlob dann ein wenig schmunzeln. Denn der Ausgangspunkt war eigentlich Weihnachten und der Berchtesgadener Advent, und nicht Ostern mit der Emmausgeschichte. Weil sich im Advent aber immer viele tausende Besucher durch den Markt schieben, gab es die Idee einer "Umleitung". Und so ist ein besinnlicher Weg hoch über Berchtesgaden entstanden, der vielleicht den ein oder anderen dann auch zu einer Begegnung mit Christus einlädt. Und ob man den Weg sportlich oder geistlich geht, wunderschön ist er immer – und das zu jeder Jahreszeit. (Andrea Haagn)
