Friedensnobelpreisträger gestorben

Bischöfe: Gorbatschow zeigt, dass Versöhnung möglich ist

Die deutschen Bischöfe würdigen den ehemaligen Staats- und Parteichef der Sowjetunion als Wegbereiter der deutschen Einheit. Auch die Kirche in Europa habe Michail Gorbatschow viel zu verdanken.

Michail Gorbatschow starb im Alter von 91 Jahren. © IMAGO / SNA

Die katholischen Bischöfe in Deutschland würdigen den verstorbenen Michail Gorbatschow. Nach Angaben der russischen Agentur Interfax vom Dienstagabend starb er im Alter von 91 Jahren. "Die Welt wäre heute eine andere, hätte es ihn und sein beherztes Eingreifen zum Fall der Berliner Mauer damals nicht gegeben. Glasnost und das Ende des Eisernen Vorhangs sind ihm zu verdanken", schrieb der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, am Mittwoch auf Twitter.

Kirche hat Gorbatschow viel zu verdanken

Auch die Kirche in Europa habe dem ehemaligen Staats- und Parteichef der Sowjetunion und Friedensnobelpreisträger von 1990 viel zu verdanken: "Die Wiedervereinigung Deutschlands wurde ebenso möglich wie ein neues Erwachen kirchlichen Lebens in den ehemaligen Ländern des Ostblocks."

Mehr denn je sei aber heute diese neue, auf Freiheit gegründete Weltordnung "durch die neuerlichen politischen Entwicklungen und durch autokratische Regime bedroht", so Bätzing weiter: "Der Tod Michail Gorbatschows möge uns alle daran erinnern, dass Versöhnung möglich ist. Auch in diesen Zeiten. Meine Gebete begleiten den Verstorbenen."

Gorbatschow wurde als Sohn einer Bauernfamilie im Dorf Priwolnoje in der Region Stawropol geboren. Er studierte von 1950 bis 1955 Jura in Moskau, bevor er zunächst als Funktionär der Jugendorganisation Komsomol, später dann als Vertreter der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU) nach Stawropol zurückkehrte und eine politische Karriere einschlug. Zusätzlich absolvierte er ein Diplomstudium als Agraringenieur.

Ausgezeichnet mit dem Friedensnobelpreis

Seit 1971 gehörte er dem Zentralkomitee der KPdSU an, ab 1980 war er Vollmitglied des Politbüros. Damit gelangte er in Moskau in den innersten Zirkel der Macht. 1985 übernahm Gorbatschow mit 54 Jahren den Posten an der Spitze der KPdSU als Generalsekretär; 1988 wurde er nach dem Rücktritt von Andrei Gromyko (1909-1989) zusätzlich Präsident der Sowjetunion.

Gorbatschows Politik der Öffnung und Entspannung trug maßgeblich zum Ende des sogenannten Kalten Krieges bei. 1990 erhielt er dafür den Friedensnobelpreis. Im Inneren dagegen trugen seine Reformbemühungen wenig Früchte. Auch gelang es ihm nicht, die nationalen Fliehkräfte innerhalb der Sowjetunion zu bändigen. Der Staat hörte Ende 1991 auf zu existieren; Gorbatschow legte am 25. Dezember sein letztes Amt als Präsident nieder. (kna)

Münchner Kirchenradio

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