Frühjahrsvollversammlung des Landeskomitees

Bayerns Katholiken wollen "intensiven gesellschaftlichen Dialog"

Missbrauchsgutachten, Corona, Klimawandel - Das Landeskomitees der Katholiken in Bayern fordert mehr Dialog bei kirchlichen und gesellschaftlichen Fragen.

Das Landeskomitee der Katholiken in Bayern wünscht sich mehr Dialog in der Gesellschaft. © alotofpeople - stock.adobe.com

Deggendorf – Bayerns Katholiken haben sich für einen "intensiven gesellschaftlichen Dialog" im Freistaat und darüber hinaus ausgesprochen. Es brauche einen solchen Austausch, der die Menschen einbinde und eine starke Wertegrundlage beinhalte, erklärte der Vorsitzende des Landeskomitees der Katholiken in Bayern, Joachim Unterländer, am Wochenende bei der Frühjahrsvollversammlung im niederbayerischen Deggendorf. Bis Samstag tagte dort das oberste katholische Laiengremium unter dem Motto "Zusamenhalten - zusammen gestalten".

Dialog zum Umgang mit gesellschaftlichen Fragen

Unterländer verwies auf die innerkirchlichen Debatten, wie sie etwa durch das Münchner Missbrauchsgutachten ausgelöst worden seien. Ebenso nötig sei ein Dialog zum Umgang mit gesellschaftlichen Fragen wie zu Konsequenzen der Corona-Pandemie, zur ökosozialen Transformation und zu den Folgen des Klimawandels. Auch müsse erörtert werden, wie mit Inflation und Gerechtigkeitsfragen umzugehen sei. Das oft genannte Wort einer Zeitenwende betrifft laut dem Vorsitzenden des Landeskomitees auch die Rätearbeit in der Kirche.

Kriegsverbrechen verfolgen, Geflüchteten helfen

Im Hinblick auf den Krieg in der Ukraine plädierte Unterländer dafür, "die mutmaßlichen Kriegsverbrechen konsequent auf der Basis der Genfer Konvention und weiterer einschlägiger Bestimmungen zu verfolgen. Zudem sei die Hilfe für die betroffenen Menschen vor Ort sowie für die Geflüchteten weiter notwendig. Das Landeskomitee danke "insbesondere den Pfarrgemeinden, den Ehrenamtlichen und den kirchlichen Verbänden. Sie müssen in ihren Bemühungen durch die öffentliche Hand weiter mit Nachdruck unterstützt werden", so der Vorsitzende.

Weiter ging er auf die Pandemie ein. Vor allem Kinder und Jugendliche hätten unter dieser gelitten. Dies sei nicht nur für die Kinder- und Jugendhilfe eine große Herausforderung. "Wir fordern deshalb sowohl auf Landes- wie auch auf Bundesebene eine intensive Auseinandersetzung zum Beispiel in Form der Einrichtung von Enquete-Kommissionen auf Landtags- und Bundestagsebene."

Interreligiösen Dialog vertiefen

Über die christliche Ökumene hinaus warb Unterländer für eine Vertiefung des interreligiösen Dialogs auch mit islamischen Gemeinden in Bayern wie er unter anderem im "Gemeinsamen Friedensappell" mit der Islamischen Gemeinde Penzberg als Bekenntnis für Frieden und Menschenwürde zum Ausdruck komme.

Mit Blick auf den Reformprozess Synodaler Weg wies der Vorsitzende des Landeskomitees die Kritik insbesondere amerikanischer Bischöfe an diesem zurück. Bisherige Ergebnisse des Reformprozesses machten Hoffnung, dass die Kirche in Deutschland Regelungen, für die es keines weltkirchlichen Placets bedürfe, baldmöglichst in konkrete Umsetzungsstrategien bringe.

Franz-Eser-Medaille verliehen

Am Freitagabend ehrte das Gremium Josef Rottenaicher, langjähriges Mitglied im Diözesanrat der Katholiken der Diözese Passau und ehemaliger Delegierter des Gremiums im Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK), mit der Franz-Eser-Medaille. Rottenaicher habe sich "über mehrere Jahrzehnte ehrenamtlich für das katholische Laienapostolat in seiner Heimatgemeinde Halsbach, in der Diözese Passau, in Bayern, in Deutschland und in Europa in außergewöhnlicher Weise engagiert und dabei wichtige Impulse gesetzt", heißt es in der Begründung.

Bereits mit 22 Jahren wurde Rottenaicher 1969 Mitglied im Passauer Diözesanrat, dem er bis 2018 und damit für fast 50 Jahre angehörte. Von 2008 bis 2018 war er zudem Mitglied im ZdK. Mit 23 Jahren wurde Rottenaicher Landesvorsitzender der Katholischen Landjugend und damit Mitglied des Präsidiums des Bayerischen Bauernverbandes. Bereits ein Jahr später gehörte er als Delegierter der Diözese Passau von 1971 bis 1975 der Gemeinsamen Synode der Bistümer in der Bundesrepublik Deutschland an. Darüber hinaus engagierte sich der Katholik in der Kommunalpolitik.

Die Auszeichnung erinnert an den Physiker Franz Eser (1916-2002). Der Mitbegründer der Katholischen Aktion in Bayern, der Vorläuferorganisation des Landeskomitees, widmete sich Grenzfragen zwischen Naturwissenschaften und Theologie. Seit 2006 wurden unter anderen Alois Glück, Valentin Doering, Hanna Stützle, Walter Bayerlein mit der Medaille geehrt. (kna)

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