Etwa eine Stunde lang waren die Folgen des missio-Podcasts "Reisewarnung" bisher immer. Zu lang für eine Mittagspause oder eine S-Bahn-Fahrt, fanden Viele. Deshalb erscheint die „Reisewarnung“ jetzt zwei Mal im Monat – und ist dafür nur etwa eine halbe Stunde lang. Nach Togo geht es diesmal, wieder mit missio-Redakteur Christian Selbherr. Er berichtet im ersten Teil vom Großen Markt in der Hauptstadt Lomé.
Bunte Stoffe auf dem Markt
Dort hat er herausgefunden: Die Stoffe, aus denen die typischen Kleider afrikanischer Frauen gemacht sind, kommen gar nicht aus Afrika, sondern sind ein Ergebnis kolonialer Beziehungen über drei Kontinente. Natürlich gibt es dort noch viel mehr zu kaufen, aber anhand dieser Stoffe hat er erfahren, wie das freie Spiel der Kräfte sich dort auswirkt.
Es gibt die Menschen, die in den feinen Boutiquen Stoffballen kaufen und sich daraus passend Kleidung schneidern lassen. Und dann gibt es dort auch die Frauen, die die Stoffballen zum Auto des Käufers tragen – für ein paar Cent, die kaum zum Leben reichen. Diese jungen Trägerinnen können ihre kleinen Kinder nicht mit zur Arbeit nehmen. Deshalb gibt es in einem Gebäude auf dem Großen Markt das „Centre Dzidudu“. Hier verbringen die Kinder den Tag und lernen das, was man im Kindergarten lernen würde, wäre man ein deutsches Kind.
Viel Bayern in Togo
Der zweite Teil der November-Reisewarnung erscheint am 18. November. Unter dem Titel: „Bayern in Afrika und ein bisschen Voodoo“ erzählt Christian Selbherr, wo er Verbindungen gefunden hat zwischen Togo und Bayern. Und das waren einige: Von kolonialen Überresten über faire Handelsbeziehungen bis zu Partnerschaften zwischen der Gemeinde Haar in Oberbayern und einer Pfarrei in Lomé.
Denn Franz-Josef Strauß war lange Zeit gern gesehener Gast in dem westafrikanischen Land. Von ihm stammt der Spruch: „Wir Schwarzen müssen zusammenhalten“ – den der missio-Redakteur sehr deutlich kommentiert. Im Restaurant „Alt-München“ in Lomé gibt es Leberkäs und der Ingenieur, der dort Straßenbauprojekte betreut ist Sohn einer Mutter, die Entwicklungshelferin war. Als die Familie wieder in Deutschland war, wohnte ein togoischer Pfarrer bei ihnen, der heute in der Seemannsmission arbeitet, in der auch Selbherr gewohnt hat, als er über den großen Containerhafen recherchiert hat – der ein deutsches Entwicklungshilfeprojekt war.
Und dann nimmt der missio-Redakteur die Hörer noch mit an einen „Lost Place“: Das „Hôtel de la Paix“. Dort wohnt schon lange niemand mehr, aber in den 80er Jahren muss es ein florierendes Tourismusziel gewesen sein.