Jugend und Corona

Alles auf Abstand

Die Coronakrise birgt Existenzrisiken, auch für die kirchliche Jugenarbeit. Nur virtuell kann es nicht weitergehen, das hat man auch in der Kolpingjugend erkannt.

© AdobeStock_DisobeyArt

München - Begeisterung und Gemeinschaftsgefühl entstehen aus realen Begegnungen. Diese sind aber durch Corona noch für längere Zeit limitiert. Wie andere Jugendverbände steht auch die Kolpingjugend in den kommenden Monaten vor der kniffligen Aufgabe, das Gemeinschaftsleben in Pandemie-Zeiten aufrechtzuerhalten, von der Gruppenstunde vor Ort bis hin zur Arbeit in den diözesanen Gremien. Erste Schritte in die noch ungewohnte Normalität sind nun gemacht. Die Diözesanleitung hat ein Hygienekonzept erarbeitet, das die Kolpingjugend-Gruppen für ihre Veranstaltungen auf der Homepage abrufen können.

Virtuelle Begegnung zerrt an den Nerven

Für Anja Leineweber, Mitglied im Diözesanen Arbeitskreis der Kolpingjugend, ist das ein Schritt in die richtige Richtung. Sie hat während des Lockdowns miterlebt, wie man versucht hat, auf virtuelle Weise zusammenzukommen: angefangen von einer Fotoaktion auf Instagram über die üblichen Video-Konferenzen bis hin zur jährlich stattfindenden Zukunftswerkstatt, die dieses Jahr wegen der verschobenen Diözesankonferenz online durchgeführt wurde. Für Leineweber war die virtuelle Zukunftswerkstatt eine ambivalente Erfahrung. Auf der einen Seite habe man viele Ideen erarbeitet, auf der anderen Seite war da auch diese innere Gereiztheit nach fünf Stunden Videokonferenz, erinnert sich Leineweber. Vor allem das persönliche Miteinander beim gemeinsamen Essen, Spielen oder Morgensport, das bei einer echten Konferenz gepflegt wird, habe sie vermisst. Sie glaubt deshalb, dass sich virtuelle Konferenzen auf Dauer nicht durchsetzen werden, und hofft auf die Zeit nach Corona.

Zu lange Pause könnte schaden

Auch Kolping-Diözesanpräses Monsignore Christoph Huber bleibt erst einmal skeptisch, wenn er sich ausmalt, dass das Miteinander in der Kolpingjugend dauerhaft digitalisiert ablaufen könnte. Er möchte sich trotz seiner Erfahrungen im Lockdown nicht festlegen, ob es sinnvoll ist, den digitalen Weg in der Jugendarbeit weiter zu beschreiten. Für ihn hat es vielmehr oberste Prorität, dass es nun mit den neuen Regeln weitergeht. Er verweist auf den Gruppenleiterkurs in den Herbstferien, wo die zukünftigen Leiter für die neue Lage sensibilisiert werden und das Rüstzeug mitbekommen, damit sie mit Blick auf Corona verantwortlich handeln können. Spiele mit Abstand seien nun gefragt, so Monsignore Huber, anstatt untätig abzuwarten, bis die Krise vorbei ist. Für ihn ist dieser Weg alternativlos. Denn der Kolping-Präses befürchtet, dass bei einer zu langen Pause viele ganz wegbleiben und nicht mehr wiederkommen könnten. Einen Königsweg, das zu verhindern, gebe es allerdings nicht, betont Monsignore Huber. Auch bei Kolping werde man auf unbestimmte Zeit mit dem Spagat zwischen echter und virtueller Begegnung leben müssen.

Der Autor
Paul Hasel
Radio-Redaktion
p.hasel@michaelsbund.de

Münchner Kirchenradio

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