München - Begeisterung und Gemeinschaftsgefühl entstehen aus realen Begegnungen. Diese sind aber durch Corona noch für längere Zeit limitiert. Wie andere Jugendverbände steht auch die Kolpingjugend in den kommenden Monaten vor der kniffligen Aufgabe, das Gemeinschaftsleben in Pandemie-Zeiten aufrechtzuerhalten, von der Gruppenstunde vor Ort bis hin zur Arbeit in den diözesanen Gremien. Erste Schritte in die noch ungewohnte Normalität sind nun gemacht. Die Diözesanleitung hat ein Hygienekonzept erarbeitet, das die Kolpingjugend-Gruppen für ihre Veranstaltungen auf der Homepage abrufen können.
Virtuelle Begegnung zerrt an den Nerven
Für Anja Leineweber, Mitglied im Diözesanen Arbeitskreis der Kolpingjugend, ist das ein Schritt in die richtige Richtung. Sie hat während des Lockdowns miterlebt, wie man versucht hat, auf virtuelle Weise zusammenzukommen: angefangen von einer Fotoaktion auf Instagram über die üblichen Video-Konferenzen bis hin zur jährlich stattfindenden Zukunftswerkstatt, die dieses Jahr wegen der verschobenen Diözesankonferenz online durchgeführt wurde. Für Leineweber war die virtuelle Zukunftswerkstatt eine ambivalente Erfahrung. Auf der einen Seite habe man viele Ideen erarbeitet, auf der anderen Seite war da auch diese innere Gereiztheit nach fünf Stunden Videokonferenz, erinnert sich Leineweber. Vor allem das persönliche Miteinander beim gemeinsamen Essen, Spielen oder Morgensport, das bei einer echten Konferenz gepflegt wird, habe sie vermisst. Sie glaubt deshalb, dass sich virtuelle Konferenzen auf Dauer nicht durchsetzen werden, und hofft auf die Zeit nach Corona.